Kilmainham Gaol
Das Gefängnis Kilmainham Gaol (oder Kilmainham Jail) wurde 1796 eröffnet und in den darauffolgenden Jahren ständig erweitert. Neben der GPO (General Post Office) ist es der wichtigste Schauplatz des irischen Unabhängigkeitskampfes.
Bei einer Führung durch das Gefängnis bekommt der Besucher einen großartigen Einblick in irische Geschichte. Denn bis auf wenige Ausnahmen (wie O'Connel und den IRA Führer Michael Collins) waren alle Führer des irischen Unabhängigkeitskampfes und des Osteraufstands von 1916 hier in Kilmainham Gaol eingesperrt.
Das Gefängnis als Museum irischer Geschichte
Die Bedingungen für Gefangene in Kilmainham Gaol waren schlecht, bis zu fünf Gefangene teilten sich die kargen teils dunklen Zellen. Einzige Licht- und Wärmequelle war eine Kerze, die zwei Wochen reichen musste. Teilweise wurden sogar Kinder für kleine Diebstähle hier inhaftiert.
Der Großteil der Anführer von Aufständen gegen die britische Herrschaft von 1798, 7803, 1848, 1867 und 1916 sowie des Unabhängigkeitskampfes 1919-1921 waren Gefangen hinter diesen Mauern. Das verbindet den Ort so eng mit der Geschichte des irischen Kampfes für Unabhängigkeit.
Der Osteraufstand von 1916 war eines der wichtigsten Ereignisse: Irische Republikaner versuchten, die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien zu erzwingen. Obwohl er fehlschlug, war er Wendepunkt in der Geschichte des Landes, der schließlich zur Unabhängigkeit und Gründung der Republik Irland führte.
Einige der Namen ehemaliger Gefangener findet man heute übrigens als Namensgeber im Stadtbild von Dublin wieder wie Charles Stewart Parnell, Patrick Pearse oder James Connolly.
1924 wurde Kilmainham Gaol in Dublin geschlossen, und verfiel in den Folgejahren zunehmend. Eigentlich sollte es schon abgerissen werden, doch 60 republikanische Veteranen restaurierten es freiwillig in Eigeninitiative, machten aus dem Bau ein Museum und eröffneten es 1960 wieder. Der damalige irische Präsident Éamon de Valera gab den Segen, das Haus als Museum wieder zu eröffnen. Er selber war übrigens zwei Mal in diesen Mauern inhaftiert und 1924 als letzter Gefangener aus Kilmainham Gaol entlassen worden.
Besuch
Nicht nur die irische Geschichte macht dieses Haus so interessant für Besuche. Es ist die seltene Gelegenheit ein gut erhaltenes Gefängnis zu besichtigen, welches nicht in Betrieb ist. Auch aus diesem Grund wurden in Kilmainham Gaol schon viele Filme gedreht wie z.B. Im Namen des Vaters (1993), Michael Collins (1996) oder The Escapist (2008) oder ein Musikvideo von U2, die hier Anfang der 1980er Jahre den Clip zu A Celebration drehten.
Bei der geführten Tour bekommt man von den Guides viel über die Geschichte des Gefängnisses und seiner Insassen erzählt. Sowohl Anekdoten als auch die Zusammenhänge mit der britischen Herrschaft bzw. irischen Unabhängigkeit.
weitere Infos
Hinkommen
Luas (Rot): Suir Road + 10 min zu Fuß, Bus 69, 79
Inchicore Rd, Kilmainham, Dublin 8